Ganz aktuell und Hoffnung stiftend…

Zwei aktuelle Nachrichten der Zeitschrift „Process“ machen es über-deutlich, dass man Klärschlämme nicht verbrennen „muss“ (worauf unser Verein „Pro recycling e.V.“ schon seit Jahren hinweist), sondern dass es mehr Alternativen geben wird als bislang bekannt ist.

Einem Europäischen Forschungsteam mit Beteiligung der Universität Hohenheim ist es gelungen, Klärschlamm und andere Biomassen im Pilotmaßstab in Biokraftstoff umzuwandeln…

Biokraftstoffe, gewonnen aus Klärschlamm und Gülle, Stroh und Algen: Das gelingt mit der sogenannten hydrothermalen Verflüssigung. Die innovative Technologie zur Herstellung von erneuerbaren Kraftstoffen konnte das Forschungsteam des EU-Projekts Hyflexfuel nun erstmals erfolgreich im Pilotmaßstab einsetzen – und so einer industriellen Anwendung einen Schritt näherkommen. Bei dem Verfahren wird aus Biomasse unter hohem Druck und hohen Temperaturen eine Art zähflüssiges Rohöl hergestellt, das zu erneuerbaren Kraftstoffen weiterverarbeitet werden kann. Der Vorteil: „Man kann viele verschiedene, auch feuchte Biomasse als Ausgangsstoff nutzen…

Die HTL-Anlage im Pilotmaßstab verarbeitet wässrige Biomasseaufschlämmungen (~20 % Trockenmasse) bei Temperaturen bis zu 350 °C und Drücken um 200 bar, wobei das Wasser nicht kocht, sondern im flüssigen Zustand bleibt. Unter diesen Bedingungen wird die Biomasse in ein rohes Bioöl umgewandelt, das nach dem Reaktor vom Prozesswasser getrennt wird. In einem zweiten Schritt wird das HTL-Bioöl durch katalytische Behandlung mit Wasserstoff bei hoher Temperatur und hohem Druck (Hydrotreating) zu Transportkraftstoffprodukten veredelt. Dabei werden Sauerstoff und Stickstoff aus dem Biocrude entfernt, das wiederum in ein Gemisch aus Kohlenwasserstoffen umgewandelt wird. Die Destillation der aufbereiteten HTL-Biofette ergibt drop-in-fähige Kraftstoffe im Bereich Benzin, Kerosin und Diesel.

https://www.process.vogel.de/forschern-gelingt-produktion-von-biokraftstoffen-aus-klaerschlamm-a-1033179/?cflt=rel

Oder so:

Klimaneutrales Rohöl Wie aus Klärschlamm Kraftstoffe werden

Klimawandel und steigende Energiekosten erfordern neue Ideen. Ein besonderer Ansatz wird gerade an der Hochschule Coburg getestet: Bio-Kraftstoff aus Klärschlamm…

Die Europäische Union fördert aktuell das Projekt To-Syn-Fuel, in dem es darum geht, biogene Abfallstoffe umzuwandeln in nachhaltige Kraftstoffe und grünen Wasserstoff. Durchgeführt wird das Forschungsprojekt vom Fraunhofer Institut Umsicht im oberpfälzischen Sulzbach-Rosenberg, wo auch der neue Bio-Kraftstoff entwickelt wurde – und zwar aus Klärschlamm. Jetzt wird er in einem VW mit Dieselmotor auf dem neuen Rollenprüfstand der Hochschule Coburg getestet…

Mit dem thermo-katalytischen Reforming (TCR-Verfahren), das Fraunhofer entwickelt hat, wird Biomasse in ihre Bestandteile zerlegt, veredelt und gereinigt. Ergebnis sind drei Produkte: Synthesegas mit einem sehr hohen Wasserstoffgehalt, Biokohle und ein Bio-Rohöl, das den Ausgangsstoff für synthetische Kraftstoffe bildet. Solche nachhaltigen Energieträger wie der neue Bio-Kraftstoff aus Klärschlamm haben Fraunhofer zufolge einen um 85 % geringeren CO2-Fußabdruck als konventionelle fossile Kraftstoffe. „Perspektivisch könnten sie in hunderten dezentralen Kleinanlagen hergestellt werden … Bayern hat das Potential, ab 2030 rund 400.000 Tonnen Klärschlamm in normkonforme Kraftstoffe umsetzen.“

https://www.process.vogel.de/wie-aus-klaerschlamm-kraftstoffe-werden-a-582a668b56b944b4985b513e138bdb3e/?cmp=nl-98&uuid=4afeffdc4bd05745a2190eed374446ad

Was nun,Ihr Kommunalpolitiker? Auf eines der vorgenannten in Entwicklung befindlichen Verfahren warten oder einfach für mittlere bzw. große Kläranlagen das Pyreg-Verfahren einsetzen bzw. für kleine Anlagen die Lösung von Niederfrohna nachbauen? Die Entscheidung liegt bei Euch!

Über Rumpelstilzchen

Rumpelstilz ist ein kritischer Zeitgenosse und bloggt auf mehreren Wordpress-Seiten. Über eine Kontaktaufnahme via Email freute er sich, über Mit-Blogger noch viel mehr.
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